Das Farbspiel
Mit "Farbspiel" ist die Fertigkeit gemeint, den Ball so spielen zu können, dass er auch über weitere Strecken auf der eigenen Farbe liegen bleibt. Dies ist bei indirekten Spielaktionen entscheidend, um anschliessend selber angreifen zu können und nicht den Gegner ins Spiel zu bringen. Mit entsprechendem Material und Technik bringen die Spitzenspieler eine Erfolgsquote von über 90% hin.
Training
Gewisse Spielsituationen wie Schüsse und das Farbspiel können alleine trainiert werden. Dazu ist allerdings eine eigene Wettkampfplatte notwendig. Beim Training der Schüsse empfiehlt sich zudem ein zweiter Torhüter und ein Feldspieler, um die gegnerische Verteidigung zu simulieren.
Die eigene Abwehr kann jedoch nur zu zweit trainiert werden.
Impressionen und zusätzliche Infos
Im sehenswerten Video der Frankfurter Neuen Post zum mehrfachen deutschen Meister Gallus Frankfurt finden sich weitere nützliche Infos.
Kurzfassung (vereinfacht)
Spielball
Der Spielball ist zweifarbig schwarz und weiss. Jeweils eine Halbzeit lang spielt der eine Spieler mit weiss und der andere mit schwarz, zu erkennen an der jeweiligen Torumrandung. Gespielt wird zweimal 5 Minuten mit Seitenwechsel, weiss hat Anstoss. Bleibt der Ball im Spiel, ist jeweils derjenige Spieler am Zug, dessen Farbe mehrheitlich oben liegt.
Bei An-, Ab-, Ein-, Eck-, Frei- und Strafstoss darf der Ball selber gesetzt werden, ansonsten muss er in der unveränderten Lage gespielt werden, wie er liegen blieb.
Spielfiguren
Ein Team besteht aus einem Torwart und maximal 5 Feldspielern, wobei von letzteren immer nur einer auf dem Spielfeld sein darf. Die Feldspieler dürfen aber beliebig oft ausgewechselt werden. Der Torwart darf nicht nach vorne kippbar sein. Mechanismen für seitliches Kippen sind erlaubt, aber nicht empfohlen. Generell hat der Torwart keinen Kippmechanismus, sondern wird vollständig von Hand gesteuert.
Die Form und Grösse der Spielfiguren ist normiert, jedoch dürfen die Schussbeine bearbeitet und verändert werden.
Angriff
An-, Ab- und Einstoss sind keine direkten Spielaktionen, d.h. es kann dabei kein Tor erzielt werden. Im Anschluss muss aber ein Torschuss erfolgen.
Beim Anstoss muss der Ball den Mittelkreis verlassen, beim Abstoss vom Fünfmeterraum den Sechzehner. Beim Einstoss muss der Ball mindestens 4,5 cm weit rollen. Der Angreifer muss innerhalb von 7 Sekunden spielen.
Abwehr
Der verteidigende Spieler hat maximal 3 Sekunden Zeit, um den Abwehrspieler zu stellen oder (auf den Rücken) zu legen. Dabei muss er mindestens 2 Spielerlängen Abstand zum Ball haben. Liegt der Ball näher als zwei Spielerlängen zum eigenen Sechzehner, darf der Abwehrspieler so von innen an die Sechzehnerlinie gestellt werden, dass er sie mit einem Fuss berührt. Auf keinen Fall darf der Abwehrspieler näher zum eigenen Tor platziert werden. Liegt der Ball im Sechzehner oder berührt dessen Linie, muss daher der Abwehrspieler entfernt werden.
Die Abwehr darf nur mit dem Torhüter (inklusive Stange) oder dem Abwehrspieler erfolgen.
Bei einem Freistoss muss der Abwehrspieler mindestens 3 Spielerlängen Abstand halten. Liegt der Ball näher zum eigenen Sechzehner, muss der Verteidiger aus dem Spiel genommen werden.
Die vollständigen Spielregeln (Deutscher Tipp-Kick-Verband, Stand 01.08.2017, Gültigkeit analog in der Schweiz):
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Tipp-Kick - ein Spiel mit Fingerspitzengefühl!
Ältere Leser kennen Tipp-Kick vielleicht noch aus ihrer Jugend und dem heimischen Spielzimmer - zumeist in der einfachen Hobbyvariante auf einem ausrollbaren Plastik-Spielfeld. Wie in so vielen Sportarten (z.B. Tischtennis, Badminton) unterscheiden sich Hobby- und Wettkampfausrüstung erheblich.
Bilder: Firma Edwin Mieg, tipp-kick.de |
Tipp-Kick auf Wettkampfniveau wird auf einem normierten, mit Filz bespannten Tisch ausgetragen. Gespielt wird mit speziellen Spielern, die von CHF 30 bis CHF 150 kosten. Davon können ein Torhüter und bis zu 5 Feldspieler eingesetzt werden. Der Vorteil der teureren Spielern liegt zum einen im speziell gefertigten Edelstahl-Schussbein, welches je nach Form unterschiedliche Schuss-Eigenschaften aufweist, zum andern in der präziseren Führung des Schussbeins, welche der Schussverhalten positiv beeeinflusst.
So gibt es beispielsweise Spieler für stramme Schüsse (Fachsprache (D): "Bretter"), für Heber und für gedrehte Bälle mit Effet, wahlweise linksdrehend (mit dem Innenrist gespielt) oder rechtsdrehend (mit Aussenrist). Grösste Bedeutung kommt dem "Farbleger" zu (siehe Rubrik "Tipps").
Für ambitionierte Einsteiger sind zum Einstieg zwei Varianten sinnvoll:
1. Erfahrene Klubkollegen haben bestimmt den einen oder anderen Spieler überzählig. Sie kennen dessen Eigenschaften und können somit wertvolle Tipps zum Einsatzbereich und zur Schusstechnik vermitteln.
2. Das TIPP-KICK Pro-Set Deluxe der Firma Mieg hat mit EUR 119 zwar seinen Preis, bietet aber mit einem Torhüter und drei unterschiedlichen Feldspielern eine hervorragende Basis, um beim Erlernen der Technik von minderwertigem Material nicht eingebremst zu werden. Die Wingeier-Brüder können das aus eigener Erfahrung bestätigen. Zudem kommen die Spieler in einer massgefertigten Holzkiste, in welcher sie sorgfältig aufbewahrt werden können.
Nicht zu kaufen, aber von Vorteil:
Fingerspitzengefühl, Reaktionsschnelligkeit, Konzentrationsfähigkeit
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