Die Nachwehen der Pandemiezeit sind auch in der deutschen Tippkick Szene deutlich zu spüren. Die Verbandsliga ist komplett ausgelöscht worden, und auch in der Regionalliga Süd fehlt zur Sollstärke von 9 Teams ein Drittel. Dadurch finden anstelle von 4 nur noch 2 Spielrunden statt. Erfreulicherweise hat sich dies nicht negativ auf das Spielniveau der Liga ausgewirkt. Während die Quantität reduziert wurde, blieb die Qualität mindestens erhalten.
In der ersten Runde nahmen die Leppards in Besetzung René, Luki, Jerry und Hampi den weiten Weg nach Amberg unter die Räder. Jerry organisierte eine Übernachtungsmöglichkeit, damit man am Spieltag ausgeruht an der Platte stehen konnte. Angesichts der Gegner war dies zwingend nötig. Der Heimklub aus Amberg hatte sich aus der Bundesliga zurückgezogen, was dem Spielniveau der Amberger aber keinen Abbruch getan hat - gelernt ist gelernt. Nürnberg ist schon ein bekannter Gegner in der Regionalliga, letztes Jahr konnten die Leppards eine harte Partie für sich entscheiden.
Die Saison wurde gegen das hochfavorisierte Heimteam eingeläutet, und die Leppards fuhren zu Beginn mächtig ihre Krallen aus. Nachdem alle ihr erstes Spiel absolviert hatten, stand es 5:3 für die Leppards! Lag da etwa eine Sensation in der Luft? Leider nein, es schien eher, dass der Tritt ans Schienbein den schlafenden Riesen geweckt hatte, und dieser angesäuert zur Attacke blies. Die anfangs bissigen Leppards hatten nun hart zu beissen und holten gar in den folgenden drei Runden zusammen weniger Spielpunkte als in der Startrunde. So endete der Auftakt befürchtet standesgemäss mit 9:23. Dabei wurde klar aufgezeigt, dass die Amberger in der Regionalliga nur kurz zu Besuch sein dürften. Für Sebi Wagner, der diesen Spieltag mit 16:0 Punkten und einem Torverhältnis von 51:12 absolvierte, müssen die Einsätze in der Regionalliga fast schon als Straftraining angesehen werden!
Angesichts des hochkarätigen Gegners ist Lukis 4:4 Bilanz aller Ehren wert. Die weiteren Punkte fuhren Hampi (3) und René (2) ein, während Jerry leer ausging. Dass René mal mit den meisten Gegentoren der Leppards zu Buche stehen würde, hätte sich auch kaum jemand vorstellen können.
Typisch für die Leppards: Das kann alles schon im nächsten Spiel ganz anders aussehen - obwohl: zunächst mal nicht!
Der Blitzstart aus dem ersten Spiel wurde gar noch getoppt! Nach den ersten beiden Partien von Luki und Jerry stand es 4:0 mit einem Torverhältnis von 14:4! Das wurde souverän bis zum 8:4 verwaltet, doch danach kam Nürnberg wieder heran, kurz nach Spielmitte war der Ausgleich zum 10:10 hergestellt. Vor den letzten beiden Partien stand es gar 13:15. Es wird in der Nachbetrachtung zu klären sein, ob es mentale oder konditionelle Faktoren sind, die den jeweiligen Blitzstart so jäh abwürgen.
Glücklicherweise scheint es eher an der Kondition zu liegen, denn René und Luki schafften in den letzten beiden Partien den Turnaround und konnten die Leppards doch noch mit 17:15 über die Ziellinie würgen. Das Torverhältnis von 64:54 deutet darauf hin, dass das auch in Ordnung geht.
Also doch typisch für die Leppards: Jerry, der gegen Amberg noch kein Land gesehen hatte, holte nun die meisten Punkte mit einer starken 6:2 Bilanz. Luki und René holten 4 Punkte, Hampi 3. Und: René hatte (mit Jerry zusammen) die beste Verteidigung.
Fazit: Eine ausgegelichene Punktebilanz, mehr lag an diesem Tag nicht drin. Dazu eine über beide Partien gesehene mannschaftliche Ausgeglichenheit: Luki hat mit 8:8 Punkte die Nase etwas vorn, dahinter folgen René, Jerry und Hampi mit jeweils 6:10 Punkten. Es wurden recht viele Tore erzielt, allerdings auch recht viele eingefangen. Der Defensive ist daher besonderes Augenmerk zu schenken. Es bleibt ja ein wenig Zeit dafür bis zur zweiten Runde.
Ein erfreuliches Ereignis sorgte für einen besonderen Start der Leppards in das Tippkickjahr 2023. Via STKV-Präsident John Appenzeller gelangte eine Anfrage für ein Schnuppertraining zweier motivierter Tippkick-Freunde an die Leppards. Grund genug, ein gemeinsames Training auf die Beine zu stellen.
So trafen sich am präsidialen Sitz in Steinhof die Leppards René, Jerry, Luki, der weit angereiste Hampi und Pat, sowie die beiden Neulinge Ludwig und Lorenz. Nach kurzem Beschnuppern war klar, dass die beiden sympatischen Herren bestens mit dem Leppard Rudel klarkommen.
Das Training fand erstmals in einer für diesen Zweck idealen Räumlichkeit statt, die das Potenzial hat, ein kleiner Tippkicktempel zu werden.
Es wurde fachgesimpelt, Anekdoten ausgetauscht, aber natürlich vor allem trainiert. Dabei zeigte sich, dass Ludwig und Lorenz fundierte Kenntnisse im Umgang mit dem schwarz-weissen Ball haben. Sie vermochten im Trainingsturnier beide zu punkten. Ludwig sorgte gar für die Überraschung des Tages, indem er René auszubremsen vermochte, der ansonsten eine hervorragende Tagesform an den Tag legte. Für Vize-Schweizermeister Luki war die Gefühlslage anders – er musste gegen seine Teamkameraden hartes Brot essen. Aber der wahre Champion spielt eben sein bestes Tippkick, wenn es darauf ankommt!
In konstant guter Tagesform präsentierte sich Pat, der sich durch Renés unerwartete Niederlage den inoffiziellen Tagessieg sichern konnte.
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